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Alles über Nitrat im Trinkwasser - Der FaktenCheck

Nitrat im Trinkwasser – Der Faktencheck

Die zuletzt hohen Konzentrationen von Nitrat, die im Grundwasser gemessen wurden, beherrschen die aktuelle Debatte rund um die Trinkwasserqualität. Sowohl Fragen nach den gesundheitlichen Folgen als auch nach den Ursachen für die Belastung werden gestellt und diskutiert. Grundsätzlich gilt, dass Nitrat im Trinkwasser gesundheitliche Beschwerden zur Folge haben kann. Als Ursache für die teilweise erhebliche Belastung wurde hauptsächlich die flächendeckende Landwirtschaft mit ihrer starken Überdüngung der Nutzflächen identifiziert. Die Diskussion rund um die Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland erreicht mittlerweile auch die Politik. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Fakten zu Nitrat und zu den Folgen einer Nitratbelastung von Trinkwasser.

Was genau ist Nitrat?

Nitrate haben ein natürliches Vorkommen in der Hydrosphäre und der Biosphäre und sind die Ester und Salze der Salpetersäure. Sie gehören zu wasserlöslichen Salzen aus Stickstoff. Der Stickstoff wiederum ist für das Überleben von Mensch, Tier und Pflanze essentiell. Die Funktion von Stickstoff im menschlichen Körper umfasst die Bildung von Eiweißen. Nitrat gilt für Pflanzen als ein wichtiger Nährstoff.

Wie gelangt Nitrat in das Trinkwasser?

Das Nitrat gelangt in der Regel über eine Belastung des Grundwassers in das Trinkwasser. Wie bereits erwähnt benötigen Pflanzen die Nitrate als wichtigen Nährstoff. Aufgrund dessen wird Nitrat in der Landwirtschaft in großen Mengen zur Düngung der Anbauflächen verwendet. So gelangt das Nitrat in den Boden und damit in das Grundwasser. Neben der Landwirtschaft gilt auch die Viehhaltung als Risikofaktor einer Nitratbelastung. Der Kot der meist landwirtschaftlich genutzten Tiere beinhaltet Nitrate. Jene Flächen mit einer starken Nutzung für Vieh bergen damit ein hohes Risiko einer starken Nitratbelastung des Grundwassers.
Vom Grundwasser gelangen die Nitrate in das Trinkwasser. Circa 74 Prozent des Trinkwassers in Deutschland wird über die Wasserbestände des Grundwassers gewonnen.

Welche Auswirkungen hat die Nitratbelastung auf mein Brunnenwasser?

Viele Menschen in Deutschland beziehen ihr Trinkwasser über ein eigenes Brunnensystem. Dieses Brunnenwasser entstammt meist aus dem Grundwasser. Aufgrund des meist privaten Betriebs der Brunnen wird eine regelmäßige Überprüfung des Brunnenwassers empfohlen. So können Sie sichergehen, ob eine Nitratbelastung vorliegt oder nicht.

Was sind die Ursachen für eine Nitratbelastung des Grundwassers?

Die wichtigste Ursache für die Nitratbelastung des Grundwassers sind die landwirtschaftlich genutzten Düngemittel. Sowohl die Gülle als Düngemittel als auch der künstliche Dünger wurden als Quellen für die Nitratbelastung identifiziert. Neben den Düngemitteln sind häufig auch undichte Silos und Gärreste aus Biogasanlagen weitere Ursachen für eine Nitratbelastung des Grundwassers. Undichte Silos müssen fachgerecht abgedichtet werden, um die Gefahrenquelle zu beseitigen.

Wie gelangen die Nitrate im Düngemittel in das Trinkwasser?

Die Nitrate im Düngemittel gelangen über einen längeren Prozess in das Trinkwasser. Dieser Prozess ist nachfolgend in 8 Schritten angeführt:

1. Nitrate werden in Düngemitteln eingesetzt, da sie als Quelle für Stickstoff von den Pflanzen genutzt werden können
2. Anbauflächen werden massiv überdüngt und die Pflanzen können die Nitratmengen nicht mehr aufnehmen
3. Überschüssiges Nitrat sammelt sich im Erdboden
4. Über den Niederschlag (Regen und Schnee) gelangt das Nitrat in den tieferen Boden
5. Von den tieferen Böden gelangt das Nitrat in das Grundwasser, Seen und Flüsse
6. Dreiviertel des deutschen Trinkwassers wird über das Grundwasser gewonnen
7. Viele Wasseraufbereitungsstellen müssen einen hohen Aufwand betreiben, um Nitrate aus dem Wasser zu beseitigen
8. Nitrate gelangen in das Trinkwasser und stellen ein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar

Wann wird Nitrat im Trinkwasser zum Gesundheitsrisiko?

Nitrat selbst gilt für gesunde Erwachsene als gesundheitlich unschädlich. Unter bestimmten Umständen kann das Nitrat von Darmbakterien zu Nitrit umgewandelt werden. Zusätzlich können sich die Nitrate zu Nitrosaminen entwickeln. Die Nitrosamine werden als krebserregend eingestuft und gelten daher als gesundheitsgefährdend.

Für Säuglinge unter 6 Monaten sind bereits geringe Mengen an Nitrat im Trinkwasser sehr gefährlich. Es besteht die Gefahr der Blausucht. Unter Umständen kann die Blausucht zum Tod des Säuglings führen.

Warum ist Nitrat so gefährlich?

Die Gefährlichkeit von Nitrat besteht darin, dass es sich anhand natürlicher chemischer Prozesse zu Nitrit entwickeln kann. Eine Belastung des menschlichen Organismus durch Nitrit hat zur Folge, dass sich der rote Blutfarbstoff verändert. Insbesondere bei Säuglingen unter 6 Monaten besteht diese Gefahr. Das Blut des Säuglings ist in der Folge nicht mehr in der Lage genügend Sauerstoff zu transportieren. Die Unterversorgung von Sauerstoff kann zum Tod des Säuglings führen. Insbesondere bei Säuglingen im Haushalt sollte daher darauf geachtet werden, dass eine möglichst geringe Konzentration an Nitrat im Trinkwasser besteht.

Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es zur Nitratkonzentration im Trinkwasser?

Laut Gesetz gilt eine Konzentration von unter 50 Milligramm je Liter Trinkwasser als unbedenklich. Jene Grenze gilt laut Gesetz sowohl für Erwachsene als auch für Säuglinge.

Über welche Quellen nehmen wir Nitrat auf?

Nitrate befinden sich in einer Reihe von Lebensmitteln, die wir häufig zu uns nehmen. Eine hohe Konzentration an Stickstoff befindet sich im Blattsalat und im Wurzelgemüse. Über diese Quellen nimmt der Mensch bei einer durchschnittlichen Ernährung am meisten Nitrat auf. Jenes Gemüse enthält aufgrund seiner Erntezeit im Winter und im Herbst eine hohe Konzentration an Nitrat. Nach diesem Gemüse gehören gepökeltes und das Trinkwasser zu den wichtigsten Quellen, anhand derer der Mensch Nitrate aufnimmt.

Wie wird die Konzentration von Nitrat im Trinkwasser überwacht?

Die Konzentration von Nitrat wird im Grundwasser regelmäßig überprüft. Hierzu wird seitens der Behörden über eine engmaschige Analyse des Grundwassers durchgeführt. Die Daten werden anschließend an die Europäische Umweltagentur und an das Umweltbundesamt in Deutschland weitergeleitet. Dort werden die Daten ausgewertet und entsprechende Bilanzen erstellt. Im jährlichen Zyklus werden Berichte zum Zustand und zur Qualität des Grundwassers in Deutschland erstellt. So kann auch die Entwicklung jener Qualität im Zeitverlauf untersucht werden. Kritische Werte wie auch Nitrat unterliegen einer besonderen Beobachtung seitens der Behörden.

Wer überprüft die Trinkwasserqualität aus dem Brunnenwasser?

Grundsätzlich gilt, dass Brunnenwasser ohne Kontrolle ein hohes Gesundheitsrisiko für den Verbraucher darstellen. Das Gesundheitsrisiko entsteht aufgrund eine Reihe an möglichen Belastungen, nicht nur einer möglichen erhöhten Konzentration an Nitrat. Für die Überprüfung und Kontrolle des Brunnenwassers ist der Betreiber des Brunnens verantwortlich. Erst durch eine Überprüfung des Brunnenwassers können mögliche Nitratbelastungen nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden. Überdurchschnittliche Nitratwerte im Wasser kommen häufiger vor, als die Öffentlichkeit in der Regel annimmt.

Die Pflicht zur Prüfung des Trinkwassers aus Brunnenwasser betrifft des Brunnenbetreiber insbesondere dann, wenn der Brunnen durch Dritte mitgenutzt wird. Das Trinkwasser, welches über die öffentlichen Trinkwassernetze in die heimischen Haushalte gelangt, wird regelmäßig von Wasserversorgern auf eine mögliche Nitratbelastung überprüft. Die Tests zur Überprüfung einer Nitratkonzentration sind für Betreiber eines Brunnens einfach durchzuführen.

Welche Regionen gelten mit ihrem Grundwasser als besonders belastet durch Nitrat?

Eine Einschränkung der Nitratbelastung auf bestimmte Regionen innerhalb Deutschlands lässt sich aktuell nicht vornehmen. Das Risiko einer erhöhten Belastung des Grundwassers durch Nitrat besteht in allen Gebieten der Bundesrepublik. Ein erhöhtes Risiko kann jedoch in jenen Gebieten festgestellt werden, in denen viel Landwirtschaft betrieben wird. Die Belastung des Grundwassers in den Gebieten mit viel Landwirtschaft unterscheidet sich erheblich zu anderen Regionen. Häufig sind die Unterschiede bereits in der Nachbarregion zu beobachten, sofern dort weniger Landwirtschaft betrieben wird. Neben dem Ausmaß der Landwirtschaft spielt die Bodenbeschaffenheit selbst innerhalb der Region eine bedeutende Rolle. Eine eindeutige Einschätzung zum Risiko einer erhöhten Nitratbelastung nach Region ist aufgrund der schwierig zu bestimmenden Faktoren erheblich erschwert.

Allgemein geht man von einer Überschreitung der Grenzwerte von Nitrat im Grundwasser bei knapp einem Drittel der Gesamtfläche Deutschlands aus. Der Grenzwert wurde EU-weit mit 50 mg Nitrat pro Liter festgelegt. Im Bundesland Niedersachsen sind rund 60 Prozent der Flächen betroffen. In Schleswig-Holstein gelten 50 Prozent der Flächen als von einer erhöhten Nitratbelastung betroffen. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen werden aktuell die Richtlinien hinsichtlich der zulässigen Nitratkonzentration auf 40 Prozent der Gesamtfläche nicht eingehalten. Die Unterschiede verdeutlichen nochmals die regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands.

Wie wird die Trinkwasserqualität trotz hoher Nitratbelastung des Grundwassers sichergestellt?

Bevor das Wasser in die heimischen Haushalte gelangt wird es über die Wasserversorger aufbereitet. Für die Aufbereitung ist aufgrund der teilweise hohen Nitratkonzentrationen ein hoher Aufwand zu betreiben. Der erhöhte Aufwand spiegelt sich teilweise in einer Erhöhung der Preise für Trinkwasser. Erst nach der Aufbereitung wird das Wasser in einem gefahrlosen Zustand an die Haushalte weitergeleitet.

Bei der Nutzung von Brunnenwasser ist der Betreiber des Brunnens für die Trinkwasserqualität verantwortlich. Die Grenzwerte dürfen laut der aktuellen Trinkwasserverordnung nicht überschritten werden. Daher gilt eine regelmäßige Überprüfung des Wassers als besonders empfehlenswert, wenn es aus einem Hausbrunnen gewonnen wird. Eine Überprüfung des Trinkwassers allgemein kann Unsicherheiten über mögliche Belastungen aus dem Weg räumen. Hierzu gehören nicht nur mögliche Belastungen durch Nitrate, sondern auch erhöhte Konzentrationen von Schwermetallen und mikrobiologische Belastungen.

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  • guter Artikel

    Sehr schön alles erklärt, werde mir einen Test bei euch kaufen, da ich speziell Nitrat testen lassen wollte. Habe gesehen, dass Ihr noch viel mehr untersucht. Super Sache eure Seite!